Otto Modersohn
Otto Modersohn
1863 Soest - 1943 Fischerhude

Geboren wird Otto Modersohn, als Kind des Baumeisters Wilhelm Modersohn und der Bäckerstochter Luise Modersohn, am 22. Februar 1865 in Soest. Nach seinem Abitur mit 19 Jahren beginnt er ein Studium an der Kunsthochschule in Düsseldorf. Von Beginn an fasziniert ihn die Landschaftsmalerei.

Vor allem findet er Anstoß und Inspiration in der Schule von Barbizon. Maler wie Jean-Baptiste Camille Corot (1796 – 1875) Théodore Rousseou (1812 – 1867), all jene die in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts, die Landschaft und das Malen unter freiem Himmel für sich entdeckten, nehmen starken Einfluss auf Otto Modersohn. Reisen, wie beispielsweise 1886 in den Harz, 1888 mit dem Studienfreund Fritz Mackensen (1866 – 1953) durch Westfalen, schulen seine Naturbeobachtung. Das frühe Werk umfasst kleinformatige Freilichtstudien in Öl oder Bleistift, von naturalistischer Detailgenauigkeit und einer gedämpften, zurückhaltenden Farbigkeit. Nach einem weiteren Studium an der Kunstakademie Karlsruhe über den Winter 1888/89, folgt er erstmals Mackensen in das niedersächsische Dorf Worpswede. Mit Hans am Ende (1864 – 1918), den er von München her kennt, entschließen sie sich im Herbst 1889 zum dauernden Aufenthalt auf dem Land. Sie gründen die Worpsweder Malervereinigung, der sich später Carl Vinnen (1863 – 1922), Fritz Overbeck (1869 – 1909) und Heinrich Vogeler (1872 – 1942) anschließen. In den ersten Worpsweder Jahren setzt Otto Modersohn seine Freilichtmalerei fort, wobei er ausdrücklich Bezug und Anregung in der Schule von Barbizon findet.

Aus einer exakten, genauen und akademischen Schilderung des Beobachteten, wächst sein inneres Bestreben nach Vereinfachung. Farbige Verwandlung und das Erfassen des Kerns der Natur wird Zentrum seiner Gemälde. Es entstehen stimmungsvolle und atmosphärische Bilder, die maßgeblich zum Erfolg der Künstlerkolonie Worpswede beitragen.

Ausstellungen in der Bremer Kunsthalle und im Münchener Glaspalast 1895 finden überregionalen Anklang. Es wird das Gemälde „Sturm im Teufelsmoor“ von der bayerischen Staatsregierung für die Neue Pinakothek angekauft. Fritz Mackensen erhält für eins seiner Werke die Goldene Medaille. 1899 tritt Otto Modersohn aus der Worpsweder Gemeinschaft aus. 1900 stirbt Otto Modersohns erste Frau. Im darauffolgenden Jahr heiratet er Paula Becker, die drei Jahre zuvor als Studierende nach Worpswede kam. In den Folgejahren werden Motive und Formen in den Kompositionen reduziert, lyrische und expressive Elemente halten Einzug.

Nach dem Tod seiner zweiten Frau Paula Modersohn Becker 1907 zieht er 1908 nach Fischerhude. 1909 heiratet er Louise Breling. Auf Reisen, vor allem ins Allgäu, erweitert Otto Modersohn seine Motivvielfalt. Es kommen die Kinder Ulrich Modersohn (1913 – 1943) und Christian Modersohn (1916 – 2009) zur Welt. Begeistert von der Alpenlandschaft und dem Voralpenland, erwirbt er 1930 ein Bauernhaus am Gailenberg in Bad Hindelang.
In der produktiven Zeit im Allgäu entsteht eine Vielzahl an Bildern mit verschiedenen Themen rund um die Allgäuer Berge. Er fängt begeistert die im Allgäu deutlich ausgeprägten Jahreszeiten stimmungsvoll ein. In seinen späten Jahren arbeitet er unermüdlich weiter, selbst nach dem Verlust des Sehvermögens auf einem Auge 1936. Otto Modersohns Œuvre was vornehmlich an die Landschaftsmalerei gebunden ist, gehört zu den wegweisenden Leistungen der modernen Landschaft und Naturauffassung.

Am 10. März 1943 stirbt Otto Modersohn nach kurzer Krankheit im Krankenhaus in Rothenburg/ Wümme.

Vita

  • 1865: Otto Modersohn wird als viertes Kind des Baumeisters Wilhelm Modersohn (1832 – 1905) seiner Frau Luise, am 22. Februar in Soest geboren
  • 1874: Umzug nach Münster
  • 1884: Einschreiben an der Kunstakademie Düsseldorf
  • 1888: Reise durch Westfalen mit Studienfreund Fritz Mackensen
  • 1888/89: Über den Winter an der Akademie Karlsruhe bei dem Landschafs- und Tiermaler Hermann Baisch (1846 – 1894)
  • 1889: Otto Modersohn und Fritz Mackensen reisen gemeinsam nach Worpswede.

    „Mittwoch, 3. Juli 1889 kam ich mit Fritz Mackensen voller Erwartung in Worpswede an. Ich sah gleich, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht waren. Ich fand ein höchst originelles Dorf, das auf mich einen durchaus fremdartigen Eindruck machte; …“ (Auszug aus: Modersohn, Tagebuch, 3. Juli 1889)
  • 1889: Offizielles Gründungsjahr der Künstlervereinigung Worpswede (Hans am Ende, Fritz Mackensen und Otto Modersohn wohnen dauerhaft im Worpswede nahe Bremen)
  • 1893: Fritz Overbeck kommt nach Worpswede
  • 1894: Heinrich Vogeler schließt sich der Künstlerkolonie an
  • 1895: Erste Ausstellung der Worpsweder in Bremen
  • 1896: Modersohn ist das erste Mal in Fischerhude. Bekanntschaft mit Maler Prof. Heinrich Breling
  • 1897: Heirat mit Helene Schröder
  • 1898: Tochter Elsbeth wird geboren. Paula Becker kommt nach Worpswede
  • 1899: Austritt Otto Modersohns aus der Worpsweder Künstlergemeinschaft
  • 1900: Paula Becker und Clara Westhoff reisen nach Paris. Am 11. Juni stirbt Helene Modersohn
  • 1901: Heirat im Mai mit Paula Becker
  • 1906: Paula Modersohn Becker geht für längere Zeit nach Paris. Im Oktober folgt Otto Modersohn für sechs Monate. In Paris findet er neue Impulse durch die Landschaften von Paul Cézanne (1839 – 1906)
  • 1907: Zurück in Worpswede, Geburt von Tochter Mathilde. Am 20. November stirbt Paula Modersohn Becker an einem Herzschlag
  • 1908: Umzug nach Fischerhude
  • 1909: Heirat mit Louise Breling
  • 1913: Kontakt zu Lovis Corinth (1858 – 1925), weitere Ausstellungen in München, Hagen und Frankfurt. Sohn Ulrich Modersohn kommt zur Welt
  • 1916: Sohn Christian wird geboren
  • 1917 – 1925: Reisen durchs Münsterland, Tecklenburg, Osterkappeln,…und ins Allgäu
  • 1925: Regelmäßige Aufenthalte im Allgäu
  • 1930: Kauf eines Bauernhauses als zweiter Wohnsitz am Gailenberg bei Bad Hindelang
  • 1935: Otto Modersohn verliert die Sehkraft auf einem Auge
  • 1943: Am 10. März stirbt Otto Modersohn nach kurzer Krankheit. Sohn Ulrich fällt in Russland
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